Die Fotografien lassen mich an Arcimboldo denken, dessen Porträts sich aus einer Fülle verschiedenster Nahrungsmittel zusammensetzen. Ich denke auch an die üppig-schwelgerischen Bankette in Italien der Renaissance, zu deren genüsslichen Ende die Fürsten in Florenz ihre goldenen Teller über die Palastmauern in den Arno warfen. Am folgenden Tag wurde diese wieder aufgesammelt – dank eines vorsorglich aufgespannten Netzes.
Mit besten Wünschen
Vivien Westwood
„Fashion-Food“ – Was ist das?
Fashion und Food heißen die beiden Zutaten, die der
Südtiroler Sternekoch Roland Trettl, und der Österreichische Werbe-Fotograf Helge Kirchberger zu einer bislang völlig unbekannten Melange vereinen. Auf der blanken Haut wunderhübscher Models akribisch arrangiertes Food zur überraschenden Fashion gestylt – mit diesem innovativ-schrägen Konzept wissen der Spitzenkoch und der Werbe-Fotograf zu überraschen.
Lauchzwiebeln als Kopfschmuck, Lachsstreifen als
Tank-Top, sepiagefärbter Nudelteig als hautenges Kostüm, ein Oktopus als Tunika – die Kreativität eines Roland Trettl sowie die fotografische Brillanz eines Helge Kirchberger führen zu völlig neuen Arrangements, die sowohl im Detail wie in der Totalen zu begeistern wissen. Sternekoch Roland Trettl: „,Fashion und Food sind meine beiden großen Leidenschaften – hier darf ich sie endlich vereinen.“ Und der Werbe-Fotograf Helge Kirchberger: „Schon nach dem ersten Probe-Shooting wussten wir, dass uns hier etwas völlig Neues gelingt.“
– Auszug aus dem Buch „Fashion Food“ – Vescon GmbH. ISBN 9788-3-00-061250-3
Die Idee
Natürlich tut man sich mit schwarz lackierten Schweineköpfen ein bisschen schwer. Zumindest dann, wenn man sich beim Canon Pro Fashional Photo Award um den besten Mode-Schuss bewirbt. Die Aufgabenstellung des Wettbewerbs: Alles was Mode ausmacht. Teilnahmeschluss: Mitte Juli 2007. Etwa um diese Zeit herum intensivierte Helge Kirchberger seine Arbeit mit dem Salzburger Hangar-7.
Ganz klar, dass in diesem Rahmen auch die Zusammenarbeit mit Ikarus-Executive-Chef Roland Trettl immer intensiver wurde. Helge Kirchberger versteht sich nicht nur als außergewöhnlicher Fotograf mit dem Blick für das Besondere, sondern auch als Kontakt pflegender Netzwerkler.
Für eben diesen Netzwerkler lagen die Fragen auf der Hand: Warum nicht mal den Canon Pro Fashional Photo Award ganz anders angehen?
Warum nicht mal Fashion völlig neu interpretieren? Warum nicht mal Food zur Fashion drapieren? Warum nicht die frisch gewonnenen Beziehungen zur Food-Szene nutzen, um völlig neue Fashion-Fotos zu arrangieren? Wo ist Trettl? Urlaub auf Mallorca?
Gut, dann ein schneller Anruf, die Idee vorstellen – „Machst du mit?“ Roland Trettl gibt den Coolen: „Überleg ich mir mal. Ich meld mich.“ Und der Mann hielt Wort – exakt zwei Minuten später: „Wirklich tolle Idee. Die hat Schwung, da bin ich dabei.“
Das Team Fashion und Food hatte sich gefunden. Salzburg im Juni 2007, „Cafe Glockenspiel“, ein erstes Brainstorming. Wie lassen sich zwei proppenvoll gepackte Terminkalender synchronisieren? Woher kommen die Modells? Welche Requisiten bräuchte man?
Welche Lebensmittel wären überhaupt Fashion-tauglich? In diesem Augenblick erschallt das Glockenspiel des nahen Doms. „Das wär`s doch. Eine Abendmahlszene – die zwölf Jünger dargestellt von schwarz lackierten Schweineköpfen…“.
Roland Trettl, mittlerweile auf Betriebstemperatur… Helge Kirchberger nickt verhalten – wer will denn eine so junge Partnerschaft schon in den Anfängen durch krassen Widerspruch belasten. Was letztendlich aus dem Canon Pro Fashional Photo Award wurde? Sagen wir es mal so: Die spontane Idee mit den schwarz lackierten Schweineköpfe zeigte, dass vielleicht bei allem noch ein wenig Feintuning vonnöten war….
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